Backstage

In Brasilien geboren, in der Schweiz aufgewachsen, Internat in Bayern, Studium in Tirol, aktueller Wohnort Kärnten - eine Vergangenheit mit Ortswechseln. Die andere Münzenseite von ›nicht eingewurzelt‹ ist beweglich. Deshalb reise ich gerne, auch wenn ich meine Wahlheimat Kärnten in Österreich liebe. Dabei komme ich mit anderem und immer wieder Neuem in Kontakt. Aber ich erkenne auch, dass auf unserem ganzen Planeten Menschen leben, die sich gar nicht so sehr unterscheiden. Wir alle streben nach Liebe, Wertschätzung und Sicherheit, was wir oft mit Geld und Macht erzwingen wollen. Oft braucht es viel Leid, bis wir zur erlösenden Hingabe gelangen.

Lange Jahre beneidete ich Menschen, die seit früher Jugend kontinuierlich ein Ziel verfolgen und perfektionieren. Leute wie Alberto Villoldo, Rüdiger Dahlke oder Konstantin Wecker. Heute habe ich erkannt, dass mein Weg ein anderer ist: Ich durfte und darf fortlaufend Neues, Anderes, Ergänzendes kennenlernen. Das Universum scheint es gut mit mir zu meinen, denn es gewährt mir tiefe Einblicke in seine Zusammenhänge. So sehe ich mich als Vernetzer.

Du kannst mich auf Facebook normal und als Autor finden.

Ein Kosmogramm entsteht:

 

Wen es interessieret, wie die Laufbahn eines Schrifstellers sein kann, der sich auch gleich die passende Software zum Schreiben macht, dem sind die folgenden Zeilen gewidmet.

Meinen ersten Roman begann ich 2001 nach meiner ersten Motorradreise nach Griechanland. Ich veröffentlichte ihn im Internet auf der Seite www.tigerakbar.com - ich hatte ich mein geliebtes Reittier ›Tiger Akbar‹ getauft. Zu einem Ende kam es nicht, und so blieben die vorhandenen zwei Drittel im wahrsten Sinn des Wortes im Netz hängen. Erst 2012 griff ich ihn wieder auf und schrieb ihn fertig. Mit Word war das nichts, weil ich Word, Excel, Mindmap, Zettel und sonstwas gebraucht habe, aber ich wollte alles in einem. Also habe ich gesucht und mir damals Papyrus gekauft, weil das ansatzweise in die Richting ging - dachte ich. Ich programmiere schon sehr lange, also weiß ich auch um die Probleme beim Programmieren einerseits, aber auch um die genialen Möglichkleiten. Das Programm hatte zwar eine sogenannte Figurendatenbank, aber ich fand es allgemein hakelig, auch wurde es selbst den simpelsten Usabilityanforderungen nicht gerecht. Sogar die Datenbank präsentierte sich als ein dazugebasteltes Etwas, ohne jegliche Liebe zum Detail oder zum Anwender - es kam mir vor, als hätte man nach nach dem Motto gehandelt: ›Hauptsache, wir können sagen, wir haben sie‹. Trotzdem willigte ich ein, als man mich einlud, Testandwender zu werden, was ich dann auch ein knappes Jahr lang war. Frustrierend empfand ich, dass kein einziger Vorschlag umgesetzt wurde, letztich bot ich sogar an, programmierend zu unterstützen. Schließlich präsentierte Uli Ramps, der Besitzer, den Testanwendern stolz den neuen ›Zeitstrahl‹. Nach einem Blick darauf war mir klar, dass er für Literatur ungeeignet war. Wie Filmschnittsoftware horizontal aufgebaut, konnte man nur irgendwelche Szenenpunkte sehen oder, wenn man hineinzoomte, ging dafür den Überblick verloren. Als ich vorschlug, die Timeline doch einfach vertikal aufzubauen, wodurch man leicht die Szenentitel hätte erkennen können, warf mich Ramps wutentbrannt aus der Testerriege.

Das war zu Weihnachten 2013.

Ich erinnere mich noch gut, wie ich den Kopf schüttelte (in den Jahren bis heute hörte ich von unzähligen ähnlichen Erlebnissen anderer Leute). Also suchte ich mich durchs Netz und fand einige Programme, die mir aber genauso wenig zusagten. Da war der englische Platzhirsch Scrivener. Ganz nett, aber keine Unterstützung von Deutsch beim Schreiben und auch sonst vermisste ich einiges. Das - ebenfalls englische - Programm yWriter war ähnlich aufgebaut, aber viel zu rudimentär. DramaQueen schillerte zwar mit dem Plotteil, überzeugte mich aber sonst nicht.

Also dachte ich: Pfeif drauf, ich mach mir einfach was, das kann ich mir dann auch gleich so richten, wie ich es mir wünsche. Dank meiner langjährigen Erfahrung in Programmierung und gleichzeitig den Erfahrungen als Autor wusste ich ganz genau, was ich wollte: Ein Werkzeug, das alles kann, damit ich keine externen Tools brauche. Die ersten drei Monate war kein Gedanke daran, das Programm auch anderen zu verkaufen. Doch dann fragte mich ein Autorenkollege, ob er es nicht auch haben könnte. Und so begann das, was ich gar nicht wollte, und was mittlerweile zu Tausenden begeisterter Patchworknutzer geführt hat. Zwischendurch schreibe ich, tausche mich mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus, lerne immer noch mehr über das Schreiben und setze es gleich auch in Patchwork um. Ich darf feststellen, einer der Menschen zu sein, die praktisch alles, was sie tun mit großer Freude machen. Dafür danke ich dem Universum unendlich!

 

 

 

Reden ist Silber, Schreiben ist Gold